Distanzkontrolle mit den Wedges

Liegt der Ball nach dem Abschlag auf dem Fairway oder auch im Rough, wird regelmäßig der Entfernungsmesser aus dem Bag genommen und die Fahne angepeilt. Selbst dann, wenn diese noch weit über 150 Meter entfernt ist. Dabei ist der durchschnittliche Golfer in Deutschland selten in der Lage den Ball aus Entfernungen von über 150 Metern auf weniger als 10 Meter an die Fahne zu spielen. Dabei ist es nicht nur die mangelnde Richtungskontrolle durch schlecht getroffene Bälle, sondern schlicht und ergreifend auch die falsche Länge. Ist es denn wirklich bereits hier so wichtig auf den Meter genau zu wissen wie weit die Fahne entfernt ist. Die durchschnittliche Tiefe eines Grüns liegt so zwischen 20 und 30 Meter. Es würde also durchaus reichen, zu wissen wie weit das Grün in etwa entfernt ist und ein (bei harten Grüns) bis zwei (bei weichen Grüns) Schläger länger zu wählen. So würde man, optimal getroffen, in der Grünmitte liegen und bei schlecht getroffen Bällen immer noch sehr dicht am oder auf dem Rand des Grüns liegen.

Befindet sich der Ball allerdings weniger als 50 Meter von der Fahne entfernt wird in der Regel nach „Gefühl" gespielt. Der Entfernungsmesser bleibt im Bag und der Spieler ist der Meinung, schon zu wissen wie weit es ist und vor allem wie er den Ball spielen muss. Aus meiner Erfahrung heraus: einer der größten Irrglauben und ein Fehler den sehr sehr viele Golfer machen. Denn gerade die sogenannten halben Schläge mit dem Wedge sind Gefühlsschläge, da man sich hier einen Schwungrythmus für die Länge angewöhnen muss. Man macht keinen vollen Schlag, mit dem man ungefähr immer die gleiche Länge spielt. Wie zum Beispiel mit einem Eisen 7. Es geht viel mehr darum die Schlaglänge über die Länge der Schwungbahn zu kontrollieren. Um das kontrolliert hinzubekommen, ist es hier besonders wichtig zu wissen, wie weit die Fahne entfernt steht. Demnach sollte man hier in jedem Fall messen und dann den Schlag ausführen.

Eine gute Frage. Die meisten Pros empfehlen dazu, sich ein System anzugewöhnen, wobei die Höhe der Hände im Rückschwung die zu schlagende Länge ergibt. Dazu wir der Schwung, wie in der nachfolgenden Grafik zu sehen, mit dem Zifferblatt einer Uhr gleichgesetzt.

Die Hände wandern im Rückschwung von 6 Uhr bis maximal 23 Uhr. Die 9-Uhr-Position steht dabei für einen Schlag mit ca. 50 %. Hat man jetzt eine maximale Weite von ca. 60 Meter mit seinem Sand-Wedge (56° Loft) würde man nach dem System etwa 30 Meter weit schlagen. Der Durchschwung nach vorne sollte in etwa genau so weit wie der Rückschwung sein. In dem Beispiel also von 9 Uhr bis 3 Uhr.

Klingt kompliziert, ist es aber gar nicht. Einfach mal auf dem Übungsgrün ausprobieren. Es empfiehlt sich, es zu zweit zu machen, so kann einer Schlagen und der andere sagt wie weit man ausgeholt hat. Noch besser: sprich Deinen Pro an, frag ihn was er von diesem Tipp hält und ob er Dir dabei helfen kann sich ein System wie dieses anzugewöhnen.

Selbstverständlich gibt es neben diesem System noch sehr viele andere Möglichkeiten die Schlaglänge beim Pitchen zu dosieren. Dazu zählen zum Beispiel die Lage des Balles, die Standbreite, ein kräftigerer Schwung, Schwungbahn von außen oder innen, etc. Auch dazu gibt Dir Dein Pro bestimmt sehr viel Input und hilfreiche Tipps.

Wenn Du alleine üben möchtest oder nach einer Hilfestellung suchst um Dir mehr Routine anzugewöhnen, dann sind die Pitch-Übungen im Short Game Guru genau das Richtige für Dich. Diese basieren wesentlich auf Distanzkontroll-Übungen. Dabei geht es darum 10 Bälle aus einer Entfernung (bspw. 30 Meter) zu schlagen. So kannst Du Dir das Gefühl für die Länge einprägen. Wenn Du das Ergebnis in der Short Game Guru App eingibst, bekommst Du auch gleich angezeigt, ob dies in etwa Deinem Handicap entspricht. Short Game Guru gibt es für 14 Tage kostenlos, gleich anmelden auf www.short-game.com und loslegen.